Wozu die LMS?

Die Problematik liegt auf der Hand...

Wandernde Salmoniden beanspruchen Lebensräume, die die Zuständigkeiten von Nationen weit überschreiten. Folgerichtig benötigen sie überregionale Strukturen für die Unterstützung und Förderung, wenn sie nicht in den vielgestaltigen Ansprüchen und Nutzungen der Interessen aufgerieben werden sollen.

Einst gehörte der atlantische Lachs zum normalen Bild unserer Flüsse und Ströme. Hemmungslose kommerzielle Befischung in unseren größeren Flüssen, Begradigungen, Gewässerverschmutzung und unüberwindbare Wehrbauten in den Laichbächen sorgten in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts für einen beispiellosen Niedergang dieser wertvollen Ressource. Um 1970 war der Lachs in vielen Flußsystemen Mitteleuropas (z.B. in Deutschland) faktisch ausgelöscht und die Meerforelle mit ihren ähnlichen Lebensraumansprüchen nur noch in Restbeständen vorhanden. Unsere Gewässersysteme genügten den Ansprüchen dieser empfindlichen Indikatoren nicht mehr.

Mit der Verminderung der Gewässerbelastung und durch die aufopferungsvolle Unterstützung bzw. den Wiederaufbau von Beständen kleinerer Systeme hat man vielerorts die Erkenntnis gewonnen: wir können die Wandersalmoniden Lachs und Meerforelle in unsere Flüsse zurückholen!

Doch die Lage bleibt weiter kritisch:

Bauwerke für Energiegewinnung, Schiffahrt und Hochwasserschutz verschließen auch heute in vielen Fällen immer noch den Zugang zu den angestammten Laichgebieten. Nicht selten sind die alten Laichflächen ausgekiest oder nach Jahrzehnten intensiver "Gewässerunterhaltung" ihrer natürlichen Struktur beraubt. Der frühere Aderlaß durch die Flußfischerei hat in der unspezifischen Befischung mit hocheffektiven Methoden auf der Hochsee einen noch gefährlicheren Ersatz gefunden.

Lachs und Meerforelle sind weiterhin auf unsere Hilfe angewiesen!

Mit engagierter Unterstützung können wir sie aber wieder zu dem machen, was sie einmal waren: zum selbstverständlichen, natürlichen Teil unserer Umwelt.

Unsere Wandersalmoniden kennen weder Grenzen von Süß- und Salzwasser noch die von Pachtstrecken, Landkreisen, Ländern und Nationen. Bedroht werden sie aber in ihrem gesamten Lebensraum. Sie zwingen uns so zu ganzheitlicher Betrachtung ihres Lebensumfelds und damit zu überregionalen Förder- und Schutzmaßnahmen.

Genau dies ist die Aufgabe, der sich die LMS verschrieben hat.

Wir gehen sie an...

Die Problemfelder sind vielgestaltig:
  • Die lange Abwesenheit der Wandersalmoniden hat den lokal vorhandenen Wissensstand auf fischereilicher wie wissenschaftlicher Ebene stagnieren lassen
  • Die Maßnahmen zu Wiedereinbürgerung oder Bestandsstützung sind von einer der ressourcengerechten Gesamtkoordination immer noch weit enfernt
  • Der internationale Austausch ist mangelhaft; im Ausland vorhandenes Know-How wird nicht oder nur zögerlich genutzt
  • Fischerei, Öffentlichkeit, Presse und Verwaltung sind zu dieser Thematik nicht ausreichend informiert
  • Die Forschung zu Themen der Wiedereinbürgerung und Bestandsunterstützung steht auf unzureichender Grundlage
  • Die Wiedereinbürgerung des Lachses steht gegenwärtig zu stark unter dem Druck der persönlichen und politischen Imagebildung
  • Der Sicherung des Überlebens im Meer wird zuwenig Bedeutung zugemessen
  • Die Gefahr erneuter kommerzieller Ausbeutung an Küste und in den Mündungsgebieten wird unterschätzt
  • Maßnahmen zur Wiederherstellung naturnaher Verhältnisse in den Laichgewässern haben noch nicht den Stellenwert, der ihnen zukommt
Auf allen genannten Ebenen ist die LMS bestrebt, durch Kompetenz, ehrenamtliches Engagement und finanziellen Einsatz die notwendigen Hilfestellungen zu bieten, um auch im Hinblick auf die Wandersalmoniden die Natur wieder zu ihrem Recht kommen zu lassen. Zu unser aller Nutzen!

Und dafür brauchen wir Sie!

Die Bemühungen des letzten Jahrzehnts um die Verbesserung unserer Fließgewässer zeigen Wirkung: Es ist vielerorts keineswegs mehr utopisch, Lachs- und Meerforellenbestände wieder "vor der Haustür" zu haben.

Unterstützen Sie die LMS zur Erreichung dieses Ziels bei der Umsetzung wichtiger Projekte:
  • Aufklärungsaktionen für die Sportfischer betroffener Regionen
  • Herausgabe und Verbreitung von Fachschriften aus dem englischsprachigen und skandinavischem Raum in deutscher Sprache
  • Finanzielle Förderung beispielhafter, ökologisch orientierter Projekte zur Wiedereinbürgerung meerwandernder Salmoniden
  • Öffentlichkeitsarbeit zu Lachs und Meerforelle auf Messen und Ausstellungen
  • Vermittlung von Know-How in der praktischen Aufzuchtarbeit und Bewirtschaftung
  • Konstruktive Zusammenarbeit mit internationalen Interessengruppen und Institutionen (Atlantic Salmon Federation, Atlantic Salmon Trust, North Atlantic Salmon Fund etc.)
  • Zielorientierte Lobbyarbeit bei Behörden und Hilfestellung für Institutionen zur Abwendung ökologisch bedenklicher Maßnahmen und "Frühwarnung" vor erkennbaren negativen Auswirkungen
  • Fortbildungen für Mitglieder und Interessierte zur Schaffung einer flächendeckenden Informationsbasis
Geschichte der LMS

Die LMS wurde 1988 von engagierten Fliegenfischern aus dem Autorenkreis der Nürnberger Zeitschrift "Der Fliegenfischer" gegründet. Die ersten Jahre waren von der erfolgreichen Werbung eines soliden Mitgliedsstammes bestimmt und bald konnte man sich auch aktiv an den ersten Wiedereinbürgerungsmaßnahmen für Lachs und Meerforelle in Deutschland beteiligen. Für manche heute erfolgreiche Initiative hat die LMS die ersten Kontakte zu bereits erfahrenen Mitstreitern geknüpft, damit das Rad nicht noch einmal erfunden werden mußte. Finanzielle Förderungen konnten für die Initiativen an Bröl und Wupper erbracht werden. Für die Forschungsvorhaben an der Sieg stand die LMS den Forschenden mit unbürokratischer Finanz- und Sachhilfe zur Seite, wenn unvorhergesehene Ereignisse während der Untersuchungen zu bewältigen waren. Auf vielen Messeveranstaltungen hat die LMS für die Wahrnehmung der Lachs- und Meerforellen-Problematik in den anglerischen Fachkreisen geworben. Darüber hinaus konnten auch Informationsveranstaltungen zur Akzeptanzförderung in den Landstrichen abgehalten werden, in denen Wandersalmoniden zur Wiedereinbürgerung anstanden. Regelmäßig sind seit mehreren Jahren die Informationen der internationalen Lachsforschung in den deutschen Sprachraum getragen worden, aufgenommen auf den wichtigen internationalen Kongressen, die aus Deutschland zumeist nur von der LMS besucht worden sind. Schließlich hat sich die LMS seit 1996 durch die Ausrichtung des Salmon Dinners als Benefiz-Veranstaltung zum Schutz des Lachses auf der Hochsee stärker in die internationale Förderung des Lachses eingebunden.